In Olga Grjasnowas Familie werden vier Sprachen gesprochen: Russisch, Deutsch, Englisch und Arabisch. In ihrem Buch «Die Macht der Mehrsprachigkeit» schildert die Autorin ihre eigenen Erfahrungen einer mehrsprachigen Kindheit und zeigt, wie eng Sprache und Identität zusammenhängen – und wieso die Wertschätzung von Mehrsprachigkeit auch ein politisches Thema ist. Die Musikerin und Autorin Melinda Nadj Abonji ist in Serbien bzw. Jugoslawien mit Ungarisch und (Schweizer-)Deutsch aufgewachsen. Migration, das Verhältnis von Muttersprache und später erworbenen Sprachen, Grenzen der Kommunikation und Sprachlosigkeit beschäftigen die Künstlerin. Die Autorinnen tauschen im Gespräch Erfahrungen aus, lesen aus ihren Texten und unterhalten sich über aktuelle Themen – zum Beispiel die Frage, wie sich für Grjasnowa die Rolle von Russisch seit dem Krieg verändert hat. Die Veranstaltung beginnt mit einer VorSatz-Lesung: Tetiana Gubii, eine Gewinnerin unseres Schreibwettbewerbs, liest ihren Text.