Eine Kooperation der beiden Kammerchöre Zürcher Unterland und vom Konservatorium Winterthur
J.S. Bach schafft mit den Mitteln einer zupackenden Dramaturgie und seiner genialen musikalischen Textdeutung mit der Johannes-Passion einen Meilenstein von höchster Intensität und Dramatik.
Der Part des Evangelisten, dem 18. und 19. Kapitel des Johannesevangeliums entnommen, bildet das Rückgrat der Johannespassion. Die dramatischen Chöre bringen das fanatische Toben der Menge zum Ausdruck. Im Kontrast dazu lösen die eingeschobenen Arien im Zuhörer dunkles Ahnen, Nachdenklichkeit, Ergriffen- und Betroffenheit aus, die sich erst im Schlusschor und dem gebetartigen Schlusschoral aufhellen.
Solche Musik hat es in sich. Sie hat die geballte Kraft der Oper verinnerlicht und kann darum auf szenische Umsetzung auf der Bühne verzichten, weil sie an Dichte, Komplexität, Vielfalt und Schönheit in sich und aus sich selbst heraus dramatisch ist. Sie enthält alle Facetten menschlicher Tragik und Grösse und macht darum auch uns heutige Menschen zutiefst betroffen.