Die Herzen schlagen wild im Hause Harpagon: Der Sohn Cléante liebt die mittellose Mariane, die Tochter Elise liebt den Diener Valère. Harpagon selbst, der geizige Familienpatron, liebt nur sein Geld. Entsprechend sollen Cléante an eine reiche Witwe und Elise ohne Mitgift an den alten, aber reichen Anselme verheiratet werden. Seine Kinder aber haben längst andere Pläne für sein Geld und ihr Leben. Manipulation und Misstrauen, Geiz und Konsumrausch herrschen im Haus. Jeder beginnt, die Pläne des anderen zu durchkreuzen, es wird auf- und abgerechnet. Nur eins scheint klar: Ein Happy End kann es nur geben, wenn alle bekommen, was sie lieben – und das Geld in der Familie bleibt.
Der Wunsch nach «immer mehr» beherrscht das Leben der bürgerlichen Wohlstandsgesellschaft seit ihrer Entstehung. Schon 1668 malte Molière in seiner Komödie «Der Geizige» in grellen Farben und scharfen Zügen ein bitterböses Bild davon, wie sich Menschen in ihrem
Denken, ihrem Handeln und ihrer Liebe massgeblich der politischen Ökonomie und ihren Schuldsystemen unterwerfen.