Vivaldi: Magnificat RV 610/611; Bach: Kantate "Schwingt freudig euch empor" BWV 36, Violinkonzert a-Moll BWV 1041, Orchestersuite Nr. 1, C-Dur, BWV 1066
Vivaldi: Magnificat RV 610/611
J. S. Bach: Schwingt freudig euch empor, Kantate BWV 36; Violinkonzert a-Moll, BWV 1041; Orchestersuite Nr. 1 C-Dur, BWV 1066.
Im Zentrum des Adventskonzertes steht Musik von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750). Die Advents-Kantate BWV 36 hat eine mehrere Jahre dauernde Entstehungsgeschichte. Ursprünglich als Geburtstagskantate für der Fürstin Charlotte Friederike Wilhelmine zu Köthen (30.11.1726, Steigt freudig in die Luft, BWV 36a) geschrieben, diente sie Bach in späteren Jahren noch zweimal als Geburtstagsstück, bevor er in den 1730er Jahren die Kantate erstmals als Adventskantate umarbeitete. Bis zur finalen Anlage von BWV 36 erfolgte eine weitere Umarbeitung zur gross angelegten zweiteiligen Kantate moderner Ausprägung, d.h. ohne Rezitative.
Bachs Instrumentalwerke gehören zu den populärsten Werken des Barocks und verströmen eine typisch barocke Heiterkeit und Lebensfreude, aber auch unverhohlene Sinnlichkeit. Das 3-sätzige Violinkonzert a-Moll gehört neben dem E-Dur-Konzert und dem Doppelkonzert in d-Moll für 2 Violinen zu den einzigen Violinkonzerten Bachs, die erhalten sind.
Bach schrieb vier Orchestersuiten (Ouvertüren-Suiten), in denen neben der einleitenden dreiteiligen Ouvertüre im französischen Stil (langsam – schnell – langsam) typisch barocke Tanzsätze wie Courante, Gavotte, Forlane, Menuetto, Bourrée und Passepied vorkommen. Die Suite Nr. 1 in C-Dur schrieb Bach für Streicher und obligatem Holzbläsertrio (2 Oboen, Fagott) mit Continuo. Es ist anzunehmen, dass die Suite während der Köthener Jahre (1713-23) entstanden ist. Da ein überlieferter Stimmensatz aus der Leipziger Zeit stammt (1723/24), kann man annehmen, dass Bach die Suite erneut während dieser Zeit als Leiter des Concentus Musicus selbst aufgeführt hat. Dies beweist, dass ihm die Suiten am Herzen lagen.
Der venezianische Geistliche und Komponist Antonio Vivaldi (1678 - 1741) war die prägendste Figur seiner Zeit in Italien und v.a. in Venedig. Als Komponist geistlicher Werke, von Instrumentalmusik und Opernmusik sowie als Pädagoge am Ospedale della Pietà, eines von vier Waisenhäuser für Mädchen in Venedig, das zugleich als musikalische Ausbildungsstätte einen ausgezeichneten Ruf hatte, war Vivaldi in Venedig omnipräsent.
Sein wunderbares Magnificat g-Moll für Soli, Chor und Orchester entstand in der Zeit von 1715 bis 1736 in etlichen Fassungen (RV 610/611). Am Konzert erklingt eine Mischfassung aus RV 610 und 611, welche als Nr. 2 drei Soloarien von für Sopran und Alt von RV 611 einbezieht.