Der Zentempel Toshoji in Japan liegt komplett abgelegen in den Hügeln zwischen Osaka und Hiroshima in der Präfektur Okayama und ist ein offizieller Trainigstempel für japanische und internationale Zenmönche und -nonnen. Eine Ausblidungsperiode dauert in der Regel drei Monate und wird Ango genannt, eine dreimonatige Periode intensiver Praxis und Ausbildung. Der Tagesablauf wird durch ein volles Programm diktiert, das um drei oder vier Uhr morgens beginnt und ca. und 21 Uhr abends zu Ende geht. Freie Tage oder Wocheneden, wie wir das kennen, gibt es nicht. So bleibt man während der ganzen Zeit durchtränkt von der Zenpraxis und hat viel Gelegenheit, das alltäglich, kleine Ich loszulassen.
Anders verhält es sich bei uns im Westen, wo es keine professionellen Mönche und Nonnen gibt und die Praktizierenden nach der Zenmeditation am Morgen oder Abend ganz normal ihrem alltäglichen Leben mit Arbeit, Freunden und Familie nachgehen In einem kürzeren zweiten Teil des Vortrages wird darauf eingegangen, woher die Zenpraxis kommt, wie sie in den Westen gekommen ist und wie wir hier in Europa und in Zürich praktizieren.
Der Multimediavortrag mit vielen Fotos und persönlichen Anekdoten dauert ca. 60-70 Minuten und gibt einen Einblick in die Zenpraxis in einem japanischen Tempel. Anschliessend gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Philipp Funk ist ordinierter Zenmönch, Co-Gründer und Co-Leiter des Mushin Zen Dojos Zürich. Er praktiziert Sotozen seit 1996 in der Schweiz und Frankreich in der Linie des Zenmeisters Taisen Deshimaru und verbrachte 2017 und 2024 je drei Monate im Toshoji-Tempel.