„Liebes, gutes Muttchen! Na die kleine Wohnung ist ganz reizend. In einer Seitenstraße vom Kurfürstendamm. Schön ruhig. Im vierten Stock. Fahrstuhl“, schreibt Erich Kästner im September 1929 an seine Mutter. Fast 15 Jahre wohnte er am oberen Ende des Kurfürstendamms, in der Roscherstraße 16. Er spielte Tennis auf den Tennisplätzen am Kurfürstendamm, gleich gegenüber am Lehniner Platz, und hatte seinen Stammplatz im Café Leon, das es heute nicht mehr gibt.
Seine Wohnung wurde zum Lebensmittelpunkt, und während des Nationalsozialismus einer der wenigen Orte wo sich Erich Kästner unbeobachtet fühlen konnte. Zwischen seinen Büchern versteckte er sein geheimes Kriegstagebuch, stenografische Aufzeichnungen, die er im Januar 1941 begann. Kästners Wohnung in der Roscherstraße existiert nicht mehr. Sie verbrannte bei einem Bombenangriff im Februar 1944, wenige Tage vor seinem 45. Geburtstag.
Vor 125 Jahren, am 23. Februar 1899, wurde Erich Kästner geboren. Anlass genug für uns, unbekannte Seiten des Schriftstellers, Lyrikers, Journalisten, Kinderbuchautors und Flaneurs vorzustellen.
Treffpunkt: Olivaer Platz, Bushaltestelle Richtung Grunewald/Halensee
Dauer: 2 Std.