Zwischen Strausberger Platz und Proskauer Straße erhebt sich eindrucksvoll die ehemalige „Stalinallee“, für die einen protzige Architektur im „Zuckerbäckerstil“, für die anderen Zeichen des Wiederaufbauwillens einer neuen Gesellschaft in der jungen DDR. Der Einfluss aus Moskau ist unverkennbar. Das West-Berliner Pendant entstand nur einige Jahre später: das Hansaviertel.
Aber bevor die repräsentative Wohn- und Geschäftsstraße bezogen werden konnte, regte sich Unmut über die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen und die staatlich verordneten Normerhöhungen. Die Demonstrationen am 17. Juni 1953, die hier begannen, wurden blutig niedergeschlagen.
Das längste Baudenkmal der Stadt gilt heute als einzigartiges Zeugnis der stalinistischen Ära und ihrer ideologischen Widersprüche. Wie wird mit diesem Erbe umgegangen? Avanciert die heutige Karl-Marx-Allee zu einer neuen Flaniermeile?
Treffpunkt: U-Bhf. Weberwiese (U5), Bahnsteig
Dauer: 1,5-2 Std.