Die Literatur-Nobelpreisträgerin liest aus ihrem neuesten Roman «Empusion» und stellt sich den Fragen von Dr. Isabell Vonlanthen, stellvertretende Leiterin des Literaturhaus Zürich. Übersetzt wird die Veranstaltung von Lothar Quinkenstein, der seit 2017 die Werke von Olga Tokarczuk übersetzt.
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Über das Buch «Empusion»:
Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges durchläuft ein junger Ingenieurstudent bei einem Kuraufenthalt für Lungenkranke in den Bergen eine besondere Entwicklung. Olga Tokarczus erster Roman seit Vergabe des Literaturnobelpreises an die Schriftstellerin markiert unverhohlen die Parallelen zum «Zauberberg», dem Opus Magnus von Thomas Mann - eines anderen Literaturnobelpreisträgers.
«Empusion» ist allerdings rund 100 Jahre nach Veröffentlichung der berühmten Vorlage keine tiefe Verbeugung, sondern eine so ehrfurchtslose wie raffinierte Erwiderung. Themen wie Eros, Natur, Tod und Weiblichkeit werden hier gegen den Strich gebürstet. Schon formal kommt der Roman radikal anders daher. Olga Tokarczuk wählt für ihre Coming-of-Age-Geschichte über den 24-jährigen polnischen Studenten Mieczyslaw Wojnicz die Gattung des Schauerromans – kaum ein Genre könnte im Zusammenhang mit Thomas Mann bizarrer (und humorvoller) anmuten.
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Jan Ehlert vom NDR bezeichnet es als feministische Version des Zauberbergs und man darf gespannt sein auf die Diskussion mit dem Publikum.