Rossini - 160 Jahre "Petite messe solennelle"

Rossini - 160 Jahre "Petite messe solennelle"

G. Rossini - Petite messe solennelle (1863), Originalfassung für Soli, Chor, Klavier und Harmonium

Sonntag, 26. Mai 2024
2024-05-26 17:30:00 2024-05-26 19:00:00 Europe/Zurich Rossini - 160 Jahre "Petite messe solennelle" G. Rossini - Petite messe solennelle (1863), Originalfassung für Soli, Chor, Klavier und Harmonium Yehudi Menuhin Forum Bern
 
Türöffnung 16:45
Beginn 17:30
Ende 19:00
 
Yehudi Menuhin Forum Bern
Helvetiaplatz 6
3005 Bern
Schweiz
 
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Gioachino Rossinis Petite messe solennelle entstand als Auftrag des Grafen-Ehepaars Alexis und Louise Pillet-Will im Sommer 1863 in Passy bei Paris. Uraufgeführt wurde die Originalfassung mit Klavier und Harmonium vor 160 Jahren im März 1864 auf dem Pariser Anwesen der Auftraggeber in privatem Rahmen. Die öffentliche Erstaufführung fand am Tag darauf im Théâtre-Italien statt. Nach seiner letzten Oper Guillaume Tell (1829) und dem 1842 in Paris uraufgeführten Stabat Mater hatte Rossini keine grösseren Werke mehr komponiert. Die kleineren Werke kammermusikalischen Charakters der zweiten Lebensphase nannte er nur noch "Aterssünden". Rossini war die Nähe seiner Messe zur Oper wohl bewusst und er kokettierte mit der Frage, ob es sich bei der Messe um musique sacrée (geistliche Musik) oder sacrée musique (vermaledeite Musik) handle. In der Tradition der «Missa solemnis» stehend, ist die Petite messe solennelle alles andere als eine kleine Gelegenheitsarbeit, wie der Titel insinuiert. Jedoch steht die Messe in keinem liturgischen Zusammenhang, sondern wurde für konzertante Aufführungen konzipiert.
Die Besetzung des Werkes ist jedoch in der Tat klein. Neben Klavier und Harmonium als Begleitinstrumente verlangte der Komponist 12 Sängerinnen und Sänger, vier Solisten inklusive. Die Uraufführung fand dann mit 19 Singenden statt und war ein grandioser Erfolg. Die Petite messe wurde ein Jahr darauf nochmals in derselben Besetzung aufgeführt. Rossini hat selber noch eine Orchesterfassung des Werkes erstellt, weil er befürchtete, sonst würde das jemand anders tun. Er hat diese aber zu Lebzeiten nicht gehört, da er explizit Aufführungen erst nach seinem Ableben erlaubt hatte. Es ist also zweifelsohne so, dass Rossini die kammermusikalische Originalfassung bevorzugte.
Rossini, der sich seit 1855 in Paris niedergelassen hatte, lebte dort mit seiner zweiten Frau Olympe Pélissier, einem Künstlermodel. In späten Jahren veranstalteten die Rossinis in ihrem Salon wöchentlich jeweils samstags sogenannte "Soirées musicales". Rossinis Stil war in der Zeit der Romantik und Berlioz', Wagners und Liszts längst ausser Mode gekommen. Als Alterswerk ist die Petite messe solennelle auch ein Vermächtnis des kompositorischen Schaffens Rossnis. Neben opernähnlichen Solonummern finden sich in der Messe auch zwei anspruchsvolle grosse Fugen, die auf die alte Zeit der Vokalpolyphonie verweisen.

Künstler

Marie-Louise Tosheva (S), Polina Kulikova (MS), Tino Brütsch (T), Gabriel de Jesus (B), Christoph Zbinden (Piano), Mark Richli (Harm.), Willi Derungs (Ltg.)

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