«Ich gehe den Weg, den es nicht gibt und den ich dennoch gehen will», das beschliesst ein junger Mann. Er will schreibend die Welt kennenlernen und merkt, dass er sich hinaus in die gesellschaftliche Gegenwart begeben muss. Er macht Karriere, und der Fluss seines Lebens trägt ihn in höchste gesellschaftliche Kreise. Doch mit dem Einblick in die Machenschaften von Politik und Wirtschaft muss er erkennen: Dies kann nicht sein Weg sein. Er zieht sich an den Schreibtisch zurück, muss kämpfen gegen finanzielle Nöte, gegen Ablehnung und für die, durch einen Hirnschlag gelähmte Partnerin. Doch schreibend gelangt er ans Ziel: In der Erkundung des 20. Jahrhunderts und der eigenen biografischen Brüche und Wendungen tritt allmählich das erzählende Ich immer klarer hervor. Und mit ihm die Frage, wie der Untergrund des Lebens tatsächlich beschaffen ist.
Christian Haller wird aus der «Fluss-Trilogie» lesen und im Gespräch mit Felix Ghezzi über sein Schreiben, Autobiografie und Fiktion diskutieren.