Streichertrio spielt Ungarische Kammermusik

Streichertrio spielt Ungarische Kammermusik

Ungarische Kammermusik: Tradition, Experiment und Dialog

lunedì, 2. marzo 2026
2026-03-02 20:00:00 2026-03-02 21:10:00 Europe/Zurich Streichertrio spielt Ungarische Kammermusik Ungarische Kammermusik: Tradition, Experiment und Dialog Kulturhaus Helferei
 
Apertura porte 19:30
Inizio 20:00
Fine 21:10
Kulturhaus Helferei
Kirchgasse 13
8001 Zürich
Svizzera
 
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Das heutige Konzertprogramm vereint drei bedeutende Persönlichkeiten der ungarischen Musik des 20. Jahrhunderts — György Kurtág, Ernő Dohnányi und Béla Bartók. Trotz ihrer unterschiedlichen Generationen und Stilrichtungen verbindet ihre Musik ein gemeinsames Interesse an der kammermusikalischen Ausdruckskraft und an der Idee von Musik als Form menschlicher Kommunikation.

 

Die Duos für zwei Violinen von Béla Bartók nehmen eine besondere Stellung innerhalb der Kammermusik ein. Sie basieren vielfach auf Volksmelodien und Tänzen, die Bartók in einer modernen, reduzierten Tonsprache verarbeitet. Trotz ihrer scheinbaren Einfachheit erfordern diese Miniaturen ein hohes Maß an rhythmischer Präzision, Ensemblegefühl und stilistischer Differenzierung. Die beiden Stimmen treten in einen lebendigen Dialog, in dem sich folkloristische Elemente mit der Klangsprache des 20. Jahrhunderts verbinden.

György Kurtágs Zyklus Signs, Games and Messages ist geprägt von äußerster Verdichtung. Die kurzen, aphoristischen Stücke wirken wie musikalische Zeichen oder Fragmente eines inneren Monologs, in denen eine einzelne Geste, ein Intervall oder ein Klangereignis eine intensive emotionale Bedeutung tragen kann. Stille und Pausen spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie der Klang selbst. Kurtágs Musik verlangt vom Hörer höchste Aufmerksamkeit und eröffnet einen Raum intimer, oft fragiler Ausdrucksformen.

Einen starken Kontrast dazu bildet die Serenade C-Dur op. 10 von Ernő Dohnányi. Dieses frühe Werk steht noch deutlich in der Tradition der Wiener Klassik und der Romantik. Klarheit der Form, virtuose Eleganz und lyrische Wärme prägen den Charakter der Musik. In der kammermusikalischen Besetzung entfaltet sich ein feines Zusammenspiel der Stimmen, das sowohl spielerische Leichtigkeit als auch humorvolle und noble Momente zum Ausdruck bringt.

 

Gemeinsam zeichnen diese Werke ein vielschichtiges Bild der ungarischen Kammermusik: von klassischer Ausgewogenheit und romantischer Klangkultur bis hin zu musikalischer Fragmentierung und konzentrierter Geste. Es ist eine Musik des Dialogs — zwischen Tradition und Moderne, zwischen Komponisten verschiedener Generationen und nicht zuletzt zwischen den Musikerinnen und Musikern auf der Bühne.


Das Konzertprogramm wird ohne Pause gespielt.

Artisti

Nathan Kirzon (Violine), Alexander Tatarinov (Bratsche), Michał Balas (Cello)

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