Seit der gewaltsam niedergeschlagenen Revolution im Jahr 2020 hat die unabhängige Verlagsszene in Belarus kaum mehr einen Raum. Verlage wurden gezwungen, ihre Arbeit einzustellen, für andere wurden die Arbeitsbedingungen so erschwert, dass eine Buchproduktion nicht mehr möglich ist. Autor:innen sind in Haft, Verleger:innen, Übersetzer:innen haben das Land verlassen. Die Aktion «33 Bücher für ein anderes Belarus» (33booksforanotherbelarus.ch) will dies zumindest für 33 Titel, die in Belarus derzeit nicht erscheinen können, ändern. «33 Bücher für ein anderes Belarus» bildet deshalb ein temporäres Produktions-Netzwerk für belarusische Bücher in unterschiedlichen europäischen Ländern. Die Idee knüpft an die Tradition des Tamizdat, der Dort-Verlage, an, die zur Zeit des Kalten Krieges die Herausgabe von Büchern in ihren Originalsprachen ermöglichten.