Trotzig ist, wer, womöglich gegen bessere Einsicht, an etwas Unvernünftigem festhält. Man verbindet Trotz mit Eigensinn, ja Sturheit, zum anderen ist er eine Bedingung des Widerstands: Wer jemandem trotzt, der widersetzt sich, mitunter auch einer Übermacht. Mag der Querulant einen üblen Ruf geniessen und der «Querdenker» jüngst in Verruf geraten sein, so nötigt uns der Querkopf doch nach wie vor Respekt ab. In seiner weiblichen Ausprägung galt er lange als besondere Provokation. Doch macht all das den Trotz schon zur Tugend?
Anhand von Figuren des Widerstands – vom Rebell über den Wilderer zur Heroine bis zum Desperado und dem Einzelkämpfer – sucht die Literatukritikerin und Essayistin die zahlreichen Facetten, in die der Trotz geschliffen ist, zu erkunden.
Stefan Zweifel, der in Strigls Buch in einer Episode selbst vorkommt, kennt sich bestens aus mit Literatur und hat Begegnungen erlebt mit Trotz und mangelnder Impulskontrolle.